naturhufe

Werdegang

Wie alles anfing...

Obwohl in meiner Familie niemand was mit Pferden zu tun hatte, ist es seit meinem 7. Lebensjahr meine größte Leidenschaft und Erfüllung, mit Pferden zusammen zu sein.
Jede freie Minute verbrachte ich mit diesen faszinierenden Geschöpfen.
Alles interessierte mich und ich lernte so viel es ging - nur die Hufe schienen ein "Tabuthema": hier kannte sich niemand aus, das war "Hoheitsgebiet" der Schmiede - viel zu schwierig für einen Laien... hiervon hielt man sich besser fern!

Als ich um das Jahr 2000 das erste Mal selbst entscheiden musste, welchen Fachmann ich an die Hufe meines Pony lassen sollte, erkannte ich jedoch schnell, dass man hierbei sehr viel falsch machen kann und dass Schmiede keineswegs allwissend waren.
Jeder Schmied/Hufpfleger wusste genau, was er sagen musste, um mich davon zu überzeugen, dass er der einzig richtige Fachmann für meine Bedürfnisse war - aber die schlechter werdenden Hufe meines Ponys sprachen andere Worte...


Damit konnte und wollte ich mich natürlich nicht zufrieden geben.
Denn wenn ich ein Pferd besitze, dessen Wohlergehen in meinen Händen liegt, muss ich mich unbedingt soweit auskennen, dass ich zumindest gute von schlechter Arbeit unterscheiden kann, bevor Schaden entsteht.
Und zwar unabhängig von dem tollen Zertifikat und den Worten des "Fachmannes"!

Also wollte ich es genauer wissen und selbst Erfahrung sammeln...
Ganz klar, was da zu tun ist:
Selber Schmied werden!
Doch dann die Enttäuschung:
Um Schmied zu werden muss man erst mal lange Zeit die Eisenbearbeitung lernen - völlig ohne Bezug zu Pferden. Man lernt, wie man Treppengeländer und ähnliches schmiedet... hmmm...

 
Man wird Hufschmied, weil man sich im Laufe einer Handwerksausbildung im Bereich Eisenbearbeitung irgendwann mal für das entsprechende "Wahlfach" entschieden hat.
Man braucht hierzu keinerlei Erfahrung im Umgang mit Pferden!

Der Beruf des Hufschmiedes gilt als Sonderqualifikation des Metallverarbeitungshandwerks.

Das und auch die auffallend rauhe und oft sehr frauenfeindliche Art der Ausbilder reizte mich erst mal nicht. Ich wollte mit Pferden zu tun haben.
Also begann ich, direkt mit Pferden zu arbeiten (2005 Anstellung auf einem Gestüt als Stallmeister und Bereiter, später mobiler Reitlehrer).

Und dort hatte ich das Glück, einen holländischen Hufschmied kennenzulernen. 
Zu der Zeit arbeitete ich als Bereiter und Stallmeister auf einem Gestüt in Ostfriesland, und der Schmied war fast jede Woche mehrmals da. Er kannte sich hervorragend aus und war ein Könner in Horsemanship und Pferdebeurteilung. 
Es gab auf diesem Gestüt damals viele Pferde mit Problemhufen, Huf-Rehe war genauso vertreten, wie Zwang- oder Tellerhufe, Hufrisse, Spalten, verbogene Wände... Viele Pferde kamen aus Irland und kannten Hufbearbeitung garnicht oder nur als brutale "Massenabfertigung" im Liegen.
Er wusste unheimlich viel, freute sich über meine endlosen Fragen und konnte alles absolut toll erklären.
So begann ich, das Ganze zu verstehen und einen Blick für Hufe und ihre Strukturen und Probleme zu entwickeln.

Ich lernte, mit den unterschiedlichen Hufen zurecht zu kommen, ich lernte, wie man auch bei "kitzligen" oder verspannten Pferden an die Hufe kam, wie man ihnen beibrachte, sie locker her zu geben und angstfrei bearbeiten zu lassen.

Bald konnte ich dem Schmied die Arbeit abnehmen, und bearbeitete die Hufe erst unter seiner Aufsicht und später alleine. Dann kam er nur noch zur Kontrolle und bereits zu der Zeit konnte man an den verbesserten Hufen den Erfolg unserer Arbeit sehen.
Damit fing alles an, und dann hat mich die Leidenschaft gepackt und durch meine Suche (vor allem im Internet) kam ich zum ersten Mal auf "Natural Hoof Care" - Natürliche Hufpflege... 

Eigentlich nichts neues... nur ein neuer Name für eine Art der Hufbearbeitung und -Pflege, die sich an der Natur - also an einem Jahrmillionen alten Prinzip - orientiert und zu vielen Teilen auch hier schon bekannt war, bevor ein Großteil des alten Wissens verloren gegangen ist.

Aber endlich hatte jemand Erfahrungen an tausenden von Pferden gemacht, wie der Huf bearbeitet werden muss, damit das Pferd schmerzfrei und ohneEinschränkung eingesetzt werden kann.

Und dies sollte nicht nur bei optimal aufgezogenen und gehaltenen Pferden funktionieren, sondern bei jedem Pferd.

Und - alles das ganz ohne Hufeisen! - was mich besonders faszinierte, da mir persönlich immer schon widerstrebt hatte, die Nägel durch das Hufhorn der Pferde zu schlagen und das warme und lebendige Horn der Pferdefüße auf ein kaltes und starres Eisen zu stellen.

Ich kaufte und las Bücher, sah mir Hufpräparate, Videos und Lehrfilme so lang an, bis ich sie in- und auswendig kannte...

Leider wurde das Gestüt aufgelöst, ich verdiente danach mein Geld in unterschiedlichen Branchen (Werbung, Verkauf, Fotographie, Versicherungen, Reitlehrer, Pferdetrainer, ...) und lernte privat nebenbei immer mehr über Hufe und deren Pflege, weil mein Pony verschiedene Probleme und Krankheiten hatte. So entwickelte sich dieses Hobby langsam zu einer Aufgabe.

Nachdem ich schon einige Jahre lang für eine Handvoll Freunde die Hufe bearbeitete, wurden es schließlich immer mehr und Anfang 2011 machte ich diese Berufung und Leidenschaft zu meinem Hauptberuf.

Zusätzlich zu meinem privaten Studium wollte ich gern auch noch eine Ausbildung machen, aber habe leider feststellen müssen, dass es garnicht so einfach ist, eine für mich passende Ausbildungsstätte zu finden.
Das Barhufinstitut bot sich hier an, so dass ich dorthin ging.
Eine anerkannte Ausbildungsstätte gibt es (noch) nur für den Metallerberuf "Schmied - d.h. Hufpflegeschulen kann jeder unabhängig von Wissen und Fähigkeit eröffnen, der dazu Lust und das nötige Kleingeld hat.

Dennoch bin ich weiterhin voll überzeugt, dass NHC der richtige Ansatz ist und sehe immer wieder, dass dieses Fachgebiet einfach unglaublich weitreichend und vielfältig ist.

Natural Hoof Care verstehe ich nicht als eine "Schule" unter vielen (da gibt es ja noch Biernat, Strasser, und andere...) sondern als das "Eingehen auf die natürlichen Bedürfnisse des einzelnen Hufes" und Pferdes.
Nicht das Befolgen strikter Regeln ist hier ausschlaggebend, sondern ein enorm gutes und tiefgehendes Gefühl für den Huf und die inneren Vorgänge, sei es nun krankhaft oder nicht.

Dieses Gefühl kann man nur auf der Grundlage von ausreichendem Wissen entwickeln. 
Leider wurde schon vor langer Zeit das Fach "Hufkunde" an den Universitäten abgeschafft (welches übrigens mal an der Humbold-Universität in Berlin gelehrt wurde). Strasser war übigens eine der letzten Tierarztstudenten, die dieses Fach noch genießen durften.


Schon seit längerem geht automatisch mein erster Blick immer zu den Hufen eines Pferdes - und leider - die allermeisten Pferde haben "kranke" und falsch bearbeitete Hufe. Und zwar nicht "nur beschlagene" Pferde...

Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut viele Pferde trotz allem laufen, und wie schnell sie nach einer grausigen Hufbearbeitung wieder auf den Beinen sind...

Aber man sieht leider auch anderes: Pferde mit Hufeisen auf übelst verformten Hufen werden hinterhergeschleift, gehen bereits klamm, und werden trotzdem z.T. sogar "erfolgreich" auf Turnieren vorgestellt oder täglich in Reitbahnen oder Gelände geritten. Sie gelten dann je nach Charakter als faul, triebig, oder heiß und unberechenbar - und niemand kommt auf die Idee, dass das arme Tier einfach nur unheimliche Schmerzen in den Füßen und Beinen hat... sogar Tierärzte und Ostheopaten sehen einfach darüber hinweg, wenn Hufe schief und zerbröckelnd, voll von Einblutungen und Rillen auf "Spezialbeschlag" stehen... Der Schmied macht bestimmt das Beste.... oder?????


..... und irgendwann bekommt man die Quittung: Auf Dauer zeigen sich viele Krankheiten und Probleme, die dann kaum noch oder garnicht mehr heilbar sind, und deren Ursache vor allem anderen bei den kranken Hufen liegt, aber leider dort meist nicht gesucht wird.

Mein Anliegen ist es, dies zu ändern.

Denn es ist so einfach, der Natur zu folgen, und sie zu unterstützen. Und genau das ist es, was Natural Hoof Care macht:

Man gibt der Natur die Möglichkeit, ihre ungeheuren Kräfte zu entfalten und sich selbst zu heilen...



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