naturhufe

Was ist NHC?

Was ist Natural Hoof Care?

NHC kommt von dem englischen Begriff Natural Hoof Care. Dies bedeutet einfach übersetzt  "natürliche Hufpflege".

Natural Hoof Care ist also ganz allgemein die Pflege der Hufe nach dem Vorbild der Natur.
Diese besteht aus mehreren Komponenten: 
Die richtige und kompetente Hufbearbeitung durch den Hufspezialisten und die artgerechte Haltung, Fütterung und Pflege durch den Pferdebesitzer.

Invasives Schneiden, Raspeln oder gar Nageln ist genauso verpönt wie das Einfetten, Einölen oder Lackieren der Hufe und wird unterlassen.

Das heißt jedoch nicht, dass man die Hufe einfach "wachsen lässt".

Die Aufgabe des Hufspezialisten ist es, mit minimalem, aber effektivem und gezieltem Eingriff die natürlichen Selbstheilungskräfte des Hufes zu unterstützen und durch individuelles Eingehen auf die vorgefundene Situation die bestmögliche Hufgesundheit zu erreichen.

Die Aufgabe des Pferdebesitzers im Rahmen der Natural Hoof Care ist es, für genügend Bewegung auf unterschiedlichen Böden, ausreichende Hygiene und das richtige Futter zu sorgen.

Natural Hoof Care umfasst also nicht nur die richtige Bearbeitung durch den Hufpfleger sondern auch - ganz wichtig - die Fütterung, die Bewegung, das Training und die tägliche Hufpflege durch den Besitzer.

Denn: 
Der beste Hufspezialist hat keine Chance, ein Pferd zum gesunden Laufen zu bringen, wenn der Besitzer das Pferd vernachlässigt, falsch füttert, zu wenig bewegt oder gar auf einer uringetränkten Mist-Matratze "rumgammeln" lässt.


Eine Frage, die mir häufiger gestellt wurde, und die auch ich mir immer wieder stelle:

Was macht NHC zu etwas Besonderen - bzw. was unterscheidet NHC von allen anderen Hufbearbeitungsmethoden?

 
  • Jegliche Bearbeitung ist möglichst wenig - optimalerweise garnicht - invasiv. Es wird nie in die "lebende" Sohle hineingeschnitten oder geraspelt (Ausnahme: Toe-Rocker, und auch hier handelt es sich bei der beraspelten Sohle nicht um "echte Sohle")

  • Es wird jeder Huf einzeln und individuell bearbeitet - es gibt keinen "Idealhuf", an dessen Winkel und Längen man den bearbeiteten Huf anpasst.

  • Man gesteht den Hufen auch eine permanente Veränderung zu, die natürlich ist.

  • Nach NHC bearbeitete Hufe erkennt man (wenn es richtig gemacht wird) daran, dass sich Risse, Verbiegungen, Verfärbungen und ähnliches bald verbessern und ganz verschwinden, die Hufwände glatt und gerade werden und die Hufe relativ klein und kurz aussehen im Vergleich mit beschlagenen Hufen.

  • Die Sohle wird eine leicht bis stärker gewölbte Form annehmen, eine glatte und harte Oberfläche haben und außer Säuberung keine Bearbeitung erfahren.

  • Der Strahl wird breit und stark werden, die mittlere Strahlfurche fast verschwinden. 

  • Die Vorderhufe werden eine nahezu runde Form annehmen, die Hinterhufe etwas ovaler bleiben.

  • Das auffälligste Merkmal "wilder" Hufe ist die überall sauber abgerundete Hufwand - die sogenannte Mustang Roll.

  • Die typische MustangRoll gibt es so in dieser Form und Ausprägung nur bei NHC. Andere "Schulen" lassen die Hufwand unten glatt und gerade abschließen oder berunden höchstens leicht den Rand.

  • Außerdem sind die Hufe im Vergleich zu den von uns gewöhnten, beschlagenen Hufen relativ niedrig, was jedoch nicht durch Bearbeitung "von unten" erreicht werden kann, sondern durch die Bildung von ausreichend Sohlenhorn und ein hoch in der Hufkapsel sitzendes Hufbein.

  • Die Hufe haben eine mehr oder weniger gewölbte, aber nie völlig flache Sohle - seitlich gesehen bildet sogar die Hufwand einen leichten Bogen (wie die menschliche Fußsohle).

  • Die Wände sind gerade und ohne Rillen, Risse oder Verbiegungen und die weiße Linie (Verbindung der Hufwand mit den inneren Strukturen) ist rundum kräftig und sauber.

  • Der Strahl ist dick und kräftig und hat deutlichen Bodenkontakt, die mittlere Strahlfurche ist kaum vorhanden und niemals tief.

Die auffällige allgemeine Huf-Gesundheit der Wildpferde trotz widrigster Bedingungen war es, die dieser Art der Hufbearbeitung ihre Richtung gab.

Das Pferd soll durch die Bearbeitung nach NHC schwungvoll und gern laufen, zähe und widerstandsfähige Hufe bekommen und eventuelle Fehlstellungen sollen so weit wie möglich verschwinden, was den Gelenkverschleiß reduziert.
Es soll also seine größtmögliche Leistungsfähigkeit erhalten und das bewusst ohne Hufeisen.

Ein paar Namen sind noch wichtig im Zusammenhang mit dieser Art der Hufbearbeitung:
Pete Ramey war meines Wissens nach der erste, der diesen Begriff prägte.
Er hat anhand von vielen umfangreichen Studien an frei lebenden Wildpferden in Amerika untersucht, wie Hufe gesund bleiben können.


Die Swedish Hoof School zum Beispiel hat vor allem an den Hufen toter Pferde viel untersucht und sehr interessante Dinge herausgefunden, die immer mehr bestätigen, was Pete Ramey in den Prärien Nordamerikas entdeckt hatte.


Diese Art der Hufbearbeitung setzt sich zum Glück immer mehr durch, was vielen Pferden die Lebensqualität deutlich verbessert und auch ihre Lebenserwartung steigen lässt

Kein Pferd braucht einen Winkelmesser, einen Amboss, Feuer oder Nägel, um gesunde Hufe zu haben.
Es braucht "nur" genug Bewegung, die richtige Ernährung und eine möglichst natürliche Lebensweise.

Das, was durch unsere Zivilisation verursacht wird - die Einschränkungen, die das Pferd erdulden muss, damit es uns als Gefährte, Nutztier, Sportpartner, etc. dienen kann - das müssen wir durch eine kompetente Hufpflege und -bearbeitung wieder gut machen...

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